Gesicht Zeigen! hat am 06. Juni die Studie Unternehmen in Verantwortung! Umfrageergebnisse zu Rechtsextremismus in der Arbeitswelt – Herausforderungen und Handlungsbedarf veröffentlicht.
Die repräsentative Onlineumfrage von 2.500 abhängig Beschäftigten und 2.000 privatwirtschaftlichen Entscheider:innen ermöglicht erstmalig eine Bestandsaufnahme zum Phänomen Rechtsextremismus in Wirtschaft und Arbeitswelt. Die Ergebnisse zeigen:
Jede:r dritte Beschäftigte in Deutschland hat bereits rechtsextreme Einstellungen am Arbeitsplatz wahrgenommen. Gleichzeitig hat nur jede:r Fünfte die Möglichkeit, Unterstützungsangebote oder Fortbildungen zum Thema Rechtsextremismus in Anspruch zu nehmen. In nicht einmal einem von fünf Fällen wurden bei rechtsextremen Vorfällen im Arbeitskontext Maßnahmen ergriffen und das, obwohl getroffene Maßnahmen von einer großen Mehrheit (74,6%) als erfolgreich eingeschätzt werden.
Rechtsextreme Einstellungen am Arbeitsplatz wirken sich nach Ansicht einer deutlichen Mehrheit (57,3%) der Beschäftigten negativ auf das Betriebsklima aus, ein gutes Drittel (38,6%) sieht Schwierigkeiten bei der Fachkräfte-Gewinnung und -Sicherung. Dennoch ist jede:r fünfte Beschäftigte (21,3%) und jede:r dritte Entscheider:in (32,3%) der Meinung, dass die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen keinerlei Auswirkungen auf Arbeitsplatz, Ruf des Unternehmens oder Fachkräftesicherung habe. Gefragt nach einer möglichen Regierungsverantwortung rechtsextremer Parteien, antworten 28,5% der Entscheider:innen, dies würde keine negativen Auswirkungen auf die Volkswirtschaft haben.
Deutlich wurde auch: Der Wunsch nach mehr Engagement oder Fortbildungen nimmt zu, wenn rechtsextreme Einstellungen im Unternehmen wahrgenommen wurden. Fast zwei Drittel (64,15%) derer, die solche Vorfälle wahrgenommen haben, wünschen sich mehr Engagement seitens der Arbeitgeber:in. Gesicht Zeigen! unterstützt Unternehmen und Beschäftigte bei diesem Vorhaben und bietet Fortbildungen und Workshops, die für den Umgang mit Rechtsextremismus, Demokratie- und Menschenfeindlichkeit am Arbeitsplatz sensibilisieren und bestärken.
Sie können die Studie hier herunterladen.