Beratung von Fachkräften, Eltern und Angehörigen
Immer mehr Fachkräfte sind mit der Problematik um das Thema Rechtsextremismus im Kontext von Familie konfrontiert und suchen Unterstützung im Umgang damit…
Zur LidiceHaus gGmbH gehören die Jugendbildungsstätte LidiceHaus Bremen, mit 7 Seminar- und Tagungsräumen und Übernachtungsmöglichkeiten für rund 80 Personen und das ServiceBureau Jugendinformation. Wir sind eine gemeinnützige Bildungs-, Beratungs- und Informationseinrichtung für junge Menschen, Mitarbeiter*innen der Kinder- und Jugendhilfe, Lehrer*innen sowie Eltern.
1987 wurde die Jugendbildungsstätte LidiceHaus gegründet. Mit der Namensgebung gedenken wir an das Schicksal Lidices. Lidice wurde am 14. Juni 1942 nach dem Attentat auf den sog. „Reichsprotektor“ Reinhard Heydrich als Racheakt von den Nationalsozialist*innen dem Erdboden gleich gemacht: Alle männlichen Bewohner Lidices wurden ermordet, Frauen und Kinder in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert und das gesamte Dorf zerstört.
Mit unserem Namen setzen wir ein Zeichen: „Lidice“ ist Mahnmal und Erinnerung an die Verbrechen faschistischer Herrschaft. „Erinnern für die Zukunft“ bedeutet für uns, mit unserer Jugend- und Bildungsarbeit eine solidarische und gleichberechtigte Gesellschaft zu fördern. Wir engagieren uns für die Stärkung von Demokratie und setzen uns für eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt ein. Wir ermutigen junge Menschen sich mit ihrer Stimme in demokratischen Prozessen Gehör zu verschaffen und der Wirksamkeit des eigenen Handelns zu vertrauen.
In diesem Sinne verstehen wir auch unsere Arbeit als eine politische Bildungsarbeit, die sich der Begegnung und Solidarität, der Selbstbestimmung und Gerechtigkeit verschrieben hat. Wir verstehen das LidiceHaus als einen lebendigen Ort für die Entwicklung und das Lernen von Demokratie und den Dialog mit und zwischen den Kulturen und Religionen mit seinen Chancen und Defiziten.
Das LidiceHaus ist eine gemeinnützige GmbH. Die Gesellschafter des LidiceHauses sind DRK Bremen, AWO Bremen, Bremer Sportjugend, Bremer Jugendring und Aktion Sühnezeichen. Im Kooperationsausschuss arbeiten die Gesellschafter gemeinsam mit der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, dem Amt für Soziale Dienste Bremen und dem Amt für Jugend, Familie und Frauen/Jugend- und Frauenförderung Bremerhaven zusammen.
Thematische Schwerpunkte des LidiceHauses sind Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, rassismus- und antisemitismuskrische sowie geschlechterreflektierte Bildungsarbeit, internationale Jugendarbeit, Partizipation und Demokratiebildung, Flucht und Migration, Erinnerungspädagogik und Medienpädagogik.
Einer der zentralen Schwerpunkte der Arbeit des Hauses liegt seit Gründung in der Rechtsextremismusprävention und Beratung in diesem Themenfeld. So sind neben der bundesweite Fachstelle Rechtsextremismus und Familie auch die Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus des Landes Bremen sowie die Betroffenenberatung soliport, das Landesweite Beratungsangebot für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt Teil des LidiceHauses.
Im Rahmen des KompRex vertritt die Fachstelle Rechtsextremismus und Familie (RuF) das LidiceHaus. Sie ist die bundeszentrale Koordinations- und Fachstelle zu Fragen des Zusammenhangs von Rechtsextremismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie ihrer Bedeutung für Sozialisation, Einstellungsbildung und das Zusammenleben in Familien. Seit Februar 2015 wird die bundesweite Fachstelle „Rechtsextremismus und Familie“ (RuF) durch das Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Die Fachstelle RuF bündelt als Dachstruktur die Kenntnisse und Kompetenz in diesen Themenfeldern und führt Expert*innen aus Rechtsextremismus und den Regelstrukturen der Kinder- und Jugendhilfe aus nahezu allen Bundesländern im bundesweiten Netzwerk „Rechtsextremismus und Familie“ zusammen. Eigene Beratungsangebote richten sich sowohl an Einzelpersonen, Familien und Angehörige, als auch an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, die mit neonazistischen Familien konfrontiert sind und nach Unterstützung und Handlungsmöglichkeiten suchen. Die Fachstelle hat in den letzten 5 Jahren insbesondere mit Kitas, Mitarbeiter*innen aus Jugendämtern, Erziehungsberatungsstellen, Hebammen und Kinderschutzzentren kooperiert.
Durch die enge Kooperation mit vielen landesweiten Demokratiezenten und diversen Beratungsstellen im Themenfeld werden Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet an die Fachstelle weitergeleitet. RuF bietet:
Als bundesweite Fachstelle liegt der Arbeitsschwerpunkt in einem komplexen Bereich, der viele Facetten, wie familiäre Sozialisation, (Geschlechter)Rollen in der Familie, politischen Meinungsmustern und den Grenzen von Kindeswohlgefährdung umfasst. Wenn in einer Familie (extrem) rechte Meinungsbilder vorherrschen, stellt sich die Frage der eigenen Position sowie des Umgangs und gegebenenfalls des Entgegenwirkens. Diese Fragen stellen sich sowohl Eltern, deren Kinder eine Affinität zu rechtem Gedankengut zeigen, als auch Kindern einer Familie, deren Eltern sich rechts(extrem) verorten, aber auch Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe. Für Fachkräfte stellen sich darüber hinaus die Fragen der Verortung ihrer Einrichtung und der Kindeswohlgefährdung.
Immer mehr Fachkräfte sind mit der Problematik um das Thema Rechtsextremismus im Kontext von Familie konfrontiert und suchen Unterstützung im Umgang damit…
Wie beeinflussen rechtsextreme elterliche Haltungen die Entwicklung der Kinder? Wie lässt sich einArbeitsbündnis zu den Eltern herstellen, ohne ihre rechtsextreme Position zu zu bagatellisieren?
Zwei Mal pro Jahr lädt die Fachstelle Expert*innen aus dem gesamten Bundesgebiet zu einem zweitägigen Vernetzungstreffen nach Bremen ins LidiceHaus…