Am 16. und 17. September 2020 trafen sich das Kompetenznetzwerk Antisemitsmus und das Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention online zur gemeinsamen Tagung. Unter dem Titel Angriffe auf die Demokratie fanden sich Expert*innen aus Wissenschaft & Praxis der Antisemitismus- und Rechtsextremismusprävention in Podien, Workshops und Vorträgen zusammen.
Die jüngsten rassistischen Morde im hessischen Hanau, der Anschlag auf die Synagoge in Halle an der Saale, der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und die verschwörungs-ideologischen „Hygiene-Demos“ gegen die Corona-Maßnahmen haben einmal mehr deutlich gemacht, welche Gefahr Antisemitismus und Rechtsterrorismus für das friedliche und demokratische Zusammenleben in der Bundesrepublik darstellen. Den Taten liegen ebenso rassisttische und migrationsfeindliche wie auch antisemitische Motive zugrunde. Ressentiments gegen vermeintlich Fremde und gegen Jüdinnen und Juden stützen sich im völkischen Denken der Rechten gegenseitig: Im Rassismus wird die angebliche eigene Überlegenheit gefestigt, während Antisemitismus die Kränkung des Überlegenheitsdenken kompensiert.
Der Hass ist letztlich auch einer auf die Demokratie, auf die Gleichwertigkeit der Menschen, auf das Aushandeln und Aushalten von Widersprüchen. Um diesen gesellschaftlichen Tendenzen entgegenzuwirken, haben sich zwei Kompetenznetzwerke zu Rechtsextremismus und Antisemitismus gegründet. Die Institutionen, aus denen sich diese Netzwerke zusammensetzen, haben jahrzehntelange Erfahrung in der politischen Bildungsarbeit wie auch der Beratung in den Problemfeldern.
Diese Tagung war ein Ort, an dem Expert*innen und Praktiker*innen aus Politik, Medien und der Zivilgesellschaft zu diesen Themen ins Gespräch kamen, um Analysen einer bedrohlichen Gegenwart und schließlich Strategien zu entwickeln, der rechtsextremen Gefahr und dem Antisemitismus wirksam entgegenzutreten.
Ausgewählte Programmpunkte können in der YouTube-Playlist der Bildungsstätte Anne Frank nachgeschaut werden: